„Ich schreibe überdies das Hebräische prinzipiell nur lateinisch“ Open Access

Max Brod im Spiegel seiner Briefe aus Palästina/Israel (1939–1968)

by Anna-Dorothea Ludewig (Author)
Open Access

Journal: Jahrbuch für Internationale Germanistik, Volume 54, Issue: 3, pp. 123-134

Im März 1939 floh Max Brod in buchstäblich letzter Minute aus Prag nach Palästina. Dort gelang es ihm, sich als Dramaturg des (hebräischsprachigen) Theaters Habimah im Kulturbetrieb des Jeschuw bzw. des jungen Staates zu etablieren, gleichzeitig blieb er als Autor der deutschen Sprache und Literatur verpflichtet: ein Balanceakt, der Brod immer wieder Kritik einbrachte. Zwar war er interessiert und gewillt, sich auf die neue Umgebung einzulassen und aktiv an der Entstehung einer israelischen Nationalkultur mitzuwirken, dennoch widmete er jener sprichwörtlich gewordenen „Welt von Gestern“ zahlreiche Romane – und nicht zuletzt auch sein Schreiben über Kafka. Entsprechend bilden sich in seinen zahlreichen Korrespondenzen (oft schmerzhafte) Aushandlungsprozesse, ein Ringen um Verortung und Zugehörigkeit(en) ab, die in diesem Beitrag nachgezeichnet werden sollen.

Pages:
12
Year:
2022
Open Access:
CC-BY