Die vorliegende Publikation analysiert aktuelle Modelle der Kunstbetrachtung. Welche Vorstellungen einer idealen Beziehung zwischen Werk und Rezipienten haben sich als Leitbilder erwiesen? Erstmalig wird eine Differenzierung der von den jeweiligen Protagonisten verfolgten Interessen geleistet. In welchem Verhältnis stehen künstlerische und institutionelle Zielsetzung der Betrachterführung? Die Beiträge internationaler Experten verfolgen künstlerische Konzeptionen ebenso wie Projekte der Vermittlung und methodologische Implikationen einer Kunstwissenschaft, die sich auf die Rezeptionsästhetik beruft. Durch Fallstudien und pointierte Diskussionen wird die Tragweite der Fragestellung deutlich: Welche Freiheit wird der Figur des Betrachters zugebilligt, der doch als konstitutive Instanz für den Kunstbegriff so mächtig zu sein scheint?
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Inhalt
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Entwürfe einer Referenzfigur und ihrer Rollen. Die Adressierung des Rezipienten zwischen Einladung und Anweisung
1 Imagination
Too Much and Not Enough: The Installation of Anton Henning at Magasin 3 in Stockholm
Kunstbetrachtung im Modus der Performance. Falke Pisanos Chillida (Form and Feelings)
Adjustable Tension: Viewing Architectural Sculpture in the 1970s
Hitchcocks Doppelgänger
2 Macht und Zwang
Die Kunst zwingt den Betrachter. Eine Phrase des Kunstjargons und ihre atavistischen Implikationen
Normierung des Auges, Freiheit des Blicks? Laokoon und die Blickbewegung in der Kunst
Excuse me, what are you doing here? Lynn Hershman Leeson’s Room of One’s Own
No more answers – Die Diskussion zum Schluss
Imaginierter Schmerz. Marina Abramović und die Produktion von Empathie
Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt am Main, New York, Oxford, Wien, 2015. 284 S., 68 s/w Abb.
Peter J. Schneemann, geb. 1964, studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie in Freiburg i. Br., Colchester und Giessen, promovierte 1993 über Modelle und Funktionen der französischen Historienmalerei 1747–1789 und schrieb im Jahr 2000 seine Habilitation über die Historiographie des Abstrakten Expressionismus. Seit 2001 ist er Direktor der Abteilung Kunstgeschichte der Moderne und Gegenwart an der Universität Bern. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Amerikanische Kunstgeschichte, Diskursanalyse, Paradigmen der Kunstbetrachtung, Kunstausbildung, Archivprozesse, Display und Museologie.