Ist die Stimme nur Toninstrument für Sprache oder ist ihr Klang selbst signifikant? Wer spricht, was singt in einer Stimme? Welche Rolle spielt ihre Theatralisierung für Subjekt-, Körper- und Sprachkonzepte? Wie schafft Stimme Präsenz? Wie eine Signatur? Wie wird ein Ursprung der Stimme, wie Audiovision dramatisiert? Welchen Einfluss hat der Einsatz von Mikrofon, Lautsprecher, Sound-Design? Was bewirken Aufzeichnungstechnologien? Welche Rolle haben akusmatische Stimmen? Was kennzeichnet eine Ethik der Stimme, eine Stimm-Politik? Wie verhält sich die poetische zur Autorenstimme? Auf solche Fragen antwortet dieser Band mit Analysen der Praxis von (experimentellem) Theater, Oper, Tanz, Medien, wie auch von poetisch strukturierten Texten, die performativ eine Ästhetik der Stimme entwerfen.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
I. Das Interesse an/der Stimme
Die soufflierte Stimme.
Sinntriften vom Dialog zum Polylog.
Interview mit Richard Foreman: Hören + sehen – wohin das alles zielt
Das Kameraauge des postmodernen Theaters
Die Theatralisierung der Stimme im Experimentaltheater
II. Textstimmen (1)
Die Videoschrift eines Atems: Philippe Sollers, Schriftsteller
Die Passionen der unmöglichen Leidenschaft: Eine Annäherung an die Welt der Marguerite Duras
Vom Theater des Wortes, das fehlt
Das Lachen Don Giovannis.
Die Theatermaschine des heiligen Antonius
III. Szenische Schrift und ihre Stimmen
Ein Raum für das Wort.
Pier Paolos Pasolinis Utopie eines Theaters der Poesie zwischen Kopf und Leib
... eine Maschine, die die Bewegung des Denkens schriebe? Zu Gedächtnis und szenischer Schrift im zeitgenössischen Theater
IV. Theorie (1)
Audiovision.
Theater als Lichtspiel des Unsichtbaren
Der Körper und seine (vokalen) Doubles: Zur Dekonstruktion von Weiblichkeit auf der Bühne
Dioptrik des Körpers: Mit den Augen hören
V. Dem Unmöglichen Stimme geben
Das Reale, der Körper und die soufflierten Stimmen: Artaud heute
Das Theater und die Pest der Familie: Artauds Wort-Ton-Theater der Cenci
Poesie, Komödie, Tragödie oder die Masken des Unmöglichen: Georges Bataille und das Theater des Buches
Georges Batailles unsichtbarer Film: Das Szenario La Maison brûlée
VI. Theater, Film und Medien: akusmatische Stimmen
Musik für Augen und Ohren: Godard, das neue Theater und der moderne Text
Cyberraum versus Theaterraum.
Der (leere) Raum zwischen Hören und Sehen.
VII. Theorie (2): Intervokalität, Stimmkörperbilder
Intervokalität auf der Bühne: Gestohlene Stimme(n), gestohlene(r) Körper
Stimmkörperbilder.
VIII. Sprechen, deklamieren, singen
Was singt? Macht des Wortes, Macht der Stimme
Sprechen, deklamieren, singen.
Komik des Sprachkörpers: Corneilles Le Menteur und die Komik des Verses
Don Giovannis Körper
Der imaginäre Körper: Text, Klang und Stimme in Heiner Goebbels Theater
IX. Textstimmen (2): Ethik des Sprechens
Menschwerden.
Mit den Ohren sprechen: Heiner Müller liest
Ubu spricht.
Unmögliche Räume.
Dante lesen als Performance.
Einsatz des Dramas, Einsatz der Stimme im Theater der italienischen Renaissance
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2014. 592 S.
Helga Finter war Professorin am Gießener Institut für Angewandte Theaterwissenschaft. Sie ist Herausgeberin von Das Reale und die (neuen) Bilder und Medien der Auferstehung und Mitherausgeberin von Sammelbänden zu Bataille, zum neuen Theater und von Werken Alfred Jarrys.