Fiktionen über den Holocaust: Zu der Notwendigkeit und den Grenzen von Geschichten über Geschichte  Paid

by Charlotte Kitzinger (Author)
©2024, Thesis, 812 Pages
German Studies

Series: Gießener Arbeiten zur neueren deutschen Literatur und Literaturwissenschaft, Volume 39

HARDCOVER

eBook


Erinnern und Erzählen sind biologisch wie psychologisch unverzichtbar für den Menschen. Zwangsläufig wird dabei Faktisches mit Fiktivem vermischt. In der Literatur bieten mit fiktiven Mitteln gestaltete Erzählungen bestimmte erweiterte Möglichkeiten der Konstruktion von Geschichten. Sie bedienen teilweise auch andere Anliegen, z.B. Leser:innen empathisch zu erreichen. Daher gibt es von 1933 an bis heute trotz aller kritischen Diskurse ein anhaltendes Bedürfnis, auch in Romanen über den Holocaust zu erzählen. Ihr zentraler Erzählgegenstand sind meist Extremerfahrungen und deren traumatische Auswirkungen. Das Buch zeigt auf, wie vielstimmig und erzählerisch unterschiedlich, aber auch wie bedeutsam diese Werke der Holocaust- und Lagerliteratur sind.


Einleitung
1 Multifunktionswerkzeug Fiktion? – Zu den biologischen Grundlagen und anthropologischen
Annahmen im Hinblick auf das ‚Geschichtenerzählen‘
1.1 Fakten und Fiktionen
1.2Gruppenidentität und Kooperation. Zur Bedeutung von Narrativen für Kunst und Religion
1.3 Zur Bedeutung von Sprache und Kultur für den ‚Homo fictus
1.4 Evolution und Emotion
2 Das narrative Gehirn
2.1Das menschliche Bewusstsein: Kein ‚karthasisches‘ Theater
2.2Gene versus Meme
2.3Narration, Theory of Mind (ToM) und Empathie: Die (unfreiwillige) Form des menschlichen
Bewusstseins
2.4 Exkurs: Mimesis und Spiegelneuronen: Fiktion als imitiertes Modell der Welt?
2.5 Exkurs: Das lesende Gehirn
2.6Gedächtnis und Erinnerung
3 Zur Bedeutung von (fiktionaler) Literatur
3.1Die ‚heilende‘ Wirkung von Literatur
3.2 Zur Bedeutung von Literatur und Büchern sowie dem Schreiben und Dichten in
nationalsozialistischen Gettos und Lagern

4 Traumatheoretische Ansätze – Von der traumatischen Neurose zur Posttraumatischen
Belastungsstörung
4.1 Traumatheorie nach dem Holocaust
4.2 Traumatisierende Entschädigungsverfahren und Indifferenz der Nachkriegsgesellschaft
4.3 Moderne Definition des Traumas
4.4 Kollektive Traumata und historische Wunden
5 Trauma in der Literatur, das Trauma als Narrativ
5.1 Fiktionale Literatur, Erinnerungsberichte und Historiografie – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
5.2 (Fiktionale) Holocaust- und Lagerliteratur
6 Vom ‚Unfassbaren‘ erzählen – Darstellungsweisen und Ausdrucksmöglichkeiten des Traumas in der
fiktionalen Holocaust- und Lagerliteratur
6.1 Fiktionale Holocaust- und Lagerliteratur von den frühen Texten bis in die Gegenwart
6.2 Frühe Romane von 1933 bis 1949
Zusammenfassung

6.3 Fiktionale Werke ab 1950 bis 1978
6.4 Fiktionale Werke ab 1979 bis in die Gegenwart
Werke der Betroffenen
Zusammenfassung

Werke der zweiten und dritten Generation der Überlebenden

Werke der ‚unbeteiligten‘ Autoren

Zusammenfassung und Schlussbetrachtung: Von der Bedeutung aktualisierter Erzählungen über den
HolocaustLiteraturverzeichnis

Pages:
812
Year:
2024
ISBN (HARDBACK):
9783631855270 (Active)
ISBN (EPUB):
9783631914137 (Active)
ISBN (PDF):
9783631914120 (Active)
Language:
German
Published:
Berlin, Bruxelles, Chennai, Lausanne, New York, Oxford, 2024. 812 p.

Charlotte Kitzinger war von 2003 bis 2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Justus-Liebig-Universität Gießen und ab 2020 deren Geschäftsführerin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u. a. fiktionale Texte der Holocaustliteratur sowie die grundlegende Bedeutung des Erzählens für den Menschen.

You do not have access to the Supplementary.

Similar titles